Ab 5.3.2021

Kings Of Leon – When You See Yourself

Die Kings Of Leon wollen nicht mehr …

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Die Kings Of Leon wollen nicht mehr – und das mit voller Absicht. Auf ihrem achten Studioalbum When You See Yourself knacken die meisten Songs die 5-Minuten-Marke und brechen damit deutlich das ungeschriebene Mainstream-Gesetz, dass ein echter Hit doch bitte nicht länger als 3.30 min zu sein habe. Auch vom Sound her ist die Platte nichts, was sich dem komprimierten Einheitsbrei der Hit-orientierten Radiolandschaft unterwerfen will und könnte von familienfreundlicher Stadion Pop-Rock-Atmosphäre nicht weiter entfernt sein.

Krachende Opener haben die Jungs aus Nashville dabei nicht mehr nötig. Nach Sex On Fire oder Use Somebody sorgt der Bandname allein für gespitzte Ohren. Und so fängt der Opener und Titeltrack When You See Yourself, Are You Far Away ganz unaufdringlich an, nur mit der Gitarre, die wie ein entferntes Glockenläuten den Auftakt zu 50 Minuten atmosphärischen Indierocks macht. An Ohrwürmern fehlt es dennoch nicht: Die erste Singleauskopplung The Bandit punktet mit dynamischen Bassläufen und eingängiger Melodie, das unaufdringlich treibende „Golden Restless Age“ besticht mit seinem sphärischen und emotionalen Hookline. Das verhältnismäßig kurze Echoing kurz vor Schluss setzt mit seinen stampfenden Drums nochmal einen gelungenen Kontrast, bevor sich die Kings Of Leon mit „Fairytale“ in den Sonnenuntergang verabschieden.

Auf When You See Yourself nehmen sich die Kings Of Leon jede Menge Zeit und liefern ein meditatives Brett, das absolut rund daherkommt und mit gutem Songwriting glänzt. Ein Album zum Abschweifen und Durchatmen.

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